Mainpost vom 22.05.2020
Zur Sitzung des Gemeinderats Sulzfeld konnte Bürgermeister Jürgen Heusinger auch Planer Matthias Kirchner begrüßen. Der war gekommen, die neuen Gemeinderäten zu informieren, was in einem Bauplan alles festgelegt wird und warum man den Bauherren größtmögliche Freiheiten lassen sollte.
Konkret ging es um das neue Baugebiet in Kleinbardorf "Nördlich der St. 2282". Hier wurden keine Bodendenkmäler gefunden und der Flächennutzungsplan muss lediglich berichtigt, aber nicht neu aufgestellt werden, berichtete Kirchner. Es entstünden Grundstücke in ruhiger Wohnlage mit zwei Wendeplätzen, einer Randbegrünung und einem Lärmschutzwall. Die Wohnhäuser dürfen zweigeschossig sein, aber 8,50 m Höhe nicht überschreiten.
Beim Thema Regenwassers ist es jedem Bauherrn selbst überlassen, ob er eine Zisterne baut oder einen Brunnenbohrversuch macht. Das Baugebiet wird von offenen Versickerungsgräben durchzogen und es gibt ein Regenrückhaltebecken. Im Bauplan sind Ratschläge für den Umgang mit Regenwasser vermerkt, so Kirchner. Die Ausschreibungen werden Ende 2021 laufen, Baubeginn wird erst im Frühjahr 2022 sein. Für das Baugebiet muss noch ein Schallgutachten erstellt werden, der Auftrag ging an die IBAS Ingenieurgesellschaft, in Bayreuth, für 5500 Euro. Mit einem Baugrundgutachten wurde Geotechnik Badel für 2332 Euro beauftragt.
Schäden an der Kanalisation
Am Beispiel von Kleinbardorf erklärte Kirchner ein Kanalkataster und berichtete von Schäden im Kanalnetz, die bei der Kamera-Befahrung gefunden wurden. Momentan gibt es Zuschüsse für diese Arbeiten, die alle zehn Jahre erfolgen sollten. Undichte Abwasserrohre verschmutzen das Grundwasser, andererseits kann unerwünschtes Wasser eindringen. 40 Stunden Film wurden in Kleinbardorf gedreht, der Kanal ist 4439 Meter lang. Es gibt Ablagerungen, Anschlussrohre sind nicht fachgerecht eingepasst, fehlende Rohrwandungen, Risse und Wurzeln – es herrscht also Handlungsbedarf, dafür müssen eine Prioritätenliste und ein Sanierungskonzept aufgestellt werden. Die Befahrung von Sulzfeld ist noch nicht fertig. Die Verwaltung soll prüfen, ob es sinnvoller ist, jetzt gleich alles zu befahren oder die wichtigsten Stellen zu sanieren, denn die Zuschüsse müssen bis Ende 2021 fertig abgerechnet sein.